Otto Haesler – Leben und Werk
1880 | am 13. Juni wird Otto als Sohn des Malermeisters und Dekorationsmalers Rudolf Wilhelm Reinhold Haesler und Maria Haesler, geb. Aull, als ältestes von vier Kindern in München geboren. Die berufliche Tätigkeit des Vaters bedingt einen häufigen Wohnungswechsel. |
1886-1891 | Einschulung in Schliersee/Oberbayern. Grundschulbesuch in Sofia, Nürnberg, Würzburg, Berlin- Steglitz, Berlin-Groß Lichterfelde. |
1891-1899 | Besuch der Realschule in Passau. Bevorzugte Fächer: Mathematik, Zeichnen und Musik. |
1892 | Starke Erkrankung an Bronchialasthma. |
1898-1901 | Besuch der Baugewerkschule in Augsburg. Haesler verdient sich nebenbei seinen Lebensunterhalt als Bauzeichner u.a. beim Stadtbauamt Passau. |
1901-1903 | Fortsetzung an der Baugewerkschule in Würzburg mit erfolgreichem Abschluss. |
1903 | Sommer: Tätigkeit als „Maurereleve“ in Frankfurt am Main. |
1903-1906 | Mitarbeiter im Büro von Ludwig Bernoully in Frankfurt am Main |
Mitte 1906 | Beteilung an einem Wettbewerb für den Umbau des Kaufhauses Freidberg in Celle. Von den über 60 Bewerbern wird Haeslers Entwurf ausgewählt. |
Ab 1906 | als selbständiger Architekt in Celle tätig. |
1908 | Bürogemeinschaft mit Karl Dreher, Eröffnung eines Zweigbüros in Hannover |
1909 | Aufnahme in die Freimaurerloge in Celle |
1910 | Heirat mit Frida Harmuth, Tochter von Oskar Harmuth, dem Besitzer der Heidbräu-Brauerei in Celle. Aus der Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter hervor: Bernd, Alfred, Burchard und Annerose |
1914 | Erfolglose Kanditatur für das Amt des Bürgervorstehers. |
1915 | Einberufung zum Militärdienst. |
1915-1918 | Fronteinsatz in Frankreich und Rußland, Haesler führte während dieser Zeit ein Kriegstagebuch. 1917 erleidet er eine schwere Gasvergiftung. |
Herbst 1918 | Wiederaufnahme der Architektentätigkeit in Celle. |
1922 | Obmann des Baus „Lüneburger Heide“ im Bund Deutscher Architekten (BDA). |
1923 | Vorstandsmitglied der am 4. Dezember 1923 gegründeten Volkshilfe-Gesellschaft Celle. |
1925 | Mitglied des Deutschen Werkbundes (DWB). |
1926 | Aufnahme in die Architektenvereinigung „Der Ring“. |
1927 | Mitglied der Reichsforschungsgesellschaft für Wirtschaftlichkeit im Bau- und Wohnungswesen (RFG). |
1928 | Vertrauensmann der Arbeitsgemeinschaft des DWB für die Provinz Hannover. |
1930 |
Sachverständiger Berater im Vorstand des RFG, regelmäßiger Aufenthalt in Berlin. Vorschlag für die Nachfolge von Hannes Meyer als Direktor des Bauhauses in Dessau; für Otto Bartning als Leiter der staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar und für Ernst May als Stadtbaurat von Frankfurt am Main. |
1932 |
Gründung der „heimtyp a.g. celle“ und dadurch Ausschluss aus dem BDA. Beteiligung an der „Deutschen Bauausstellung“ in Berlin. Ausstellung „Bauten von Otto Haesler 1908-1932“ in der Kestner- Gesellschaft Hannover. Beteiligung an der Wanderausstellung „International Style“ im Museum of Modern Art in New York. |
1933 |
Vermehrte Angriffe gegen seine Person und Bauweise durch konservative und nationalsozialistische Architekten und durch die Presse. Auflösung des Büro Haeslers in Celle. |
1934 | Umzug nach Eutin/Schleswig Holstein. |
1935 | Auflösung der „heimtyp a.g. celle“. |
1936-1940 | Um- und Neubauten von Wohn- und Geschäftshäusern in Eutin. |
1941-Sommer 1944 | Arbeit im Hochbauamt der Stadt Lodz im besetzten Polen, ab Sommer 1943 als kommissarischer Amtsleiter. Unterbrochen wurde dies im Herbst 1942 für eine Anstellung im besetzten Lemberg (Ukraine) und anschließend Anfang 1943 zwei Monate mit Arbeiten für die Wehrmacht im besetzten Sewastopol (Krim). |
Ab August 1944 | Krank in Eutin. |
1945-1946 | Längerer Krankenhausaufenthalt. |
1946 | Auftrag für den Wiederaufbau der zerstörten Altstadt von Rathenow in der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone, Umzug nach Rathenow. |
1950 |
Ernennung zum Professor für sozialen Wohnungsbau in Berlin. Anlässlich des 70. Geburtstages Ausstellung im Institut für Bauwesen der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin, Angebot der Leitung der Hochschule für Baukunst in Weimar. |
1951 | Berufung als ordentliches Mitglied der Deutschen Bauakademie Berlin (Ost), Leiter der Abteilung Mechanisierung und Industrialisierung im Wohnungsbau. |
1953 | Umzug von Rathenow nach Wilhelmshorst/Potsdam. |
1957 | Veröffentlichung der Autobiographie „Otto Haesler – Mein Lebenswerk als Architekt“ in Berlin (Ost). |
1959 | Heirat mit Erna Heer, seiner langjährigen Haushälterin. |
1962 | Nach einem Sturz und folgender Lungenentzündung stirbt Otto Haesler am 2.4.1962 im Alter von 82 Jahren in Wilhelmshorst. |