Wohnhäuser Berggartenstraße
Haesler plante für das Berggarten-Gelände in der Hehlenvorstadt auf der nördlichen Straßenseite sieben Ein- und zwei Doppelhäuser auf jeweils 500 qm großen Grundstücken. Individuelle Gartengestaltungen waren für jedes Grundstück vorgesehen. Auf der südlichen Straßenseite sparte Haesler zwischen den fünf Einfamilien- und einem Doppelhaus jeweils eine Fläche für die Zuwegung der in der Tiefe des Grundstücks vorgesehenen weiteren sechs Wohnhäusern aus. Haesler, der 1909 die vermögende Tochter des Brauereibesitzers Oskar Harmuth geheiratet hatte, erwarb nach und nach die acht Grundstücke, bebaute sie nach seinen Entwürfen und verkaufte sie unmittelbar nach der Fertigstellung. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten konnte aber nicht einmal die Hälfte der geplanten Bebauung umgesetzt werden.
Ein grundsätzliches Gestaltungsprinzip ist allen Bauten eigen: das Erdgeschoß ist verputzt oder backsteinsichtig und zur Straßenseite mit Erkern, ausgestellten „bay-windows” oder großformatigen Fensteröffnungen versehen. Eine Fachwerkkonstruktion erstreckt sich über das Ober- und Dachgeschoß und hebt sich somit deutlich vom Untergeschoß ab. Hinzu kommen die an jedem Wohnhaus unterschiedlichen Dachformen, die vom Sattel- bis zu variierten Mansarddächern reichen. Bei den Einzelhäusern liegt der Eingang immer an der Westseite.
Eine Sonderstellung nimmt dabei das Wohnhaus Nr. 9 hinsichtlich Lage, äußeren Gestalt und dem Grundriß ein. Bis auf das letztgenannte verbinden die Wohnhäuser Stilelemente des englischen Landhauses mit heimatlicher Fachwerktradition und zum Teil auch biedermeierlichen Elementen.