Siedlung Dammerstock

Wäschereigebäude (Foto: rossmann + partner architekten)
Wäschereigebäude (Foto: rossmann + partner architekten)
Objekt: 
Zeilenbausiedlung mit zwei- und dreigeschossigen Mietshäusern und Gemeinschaftseinrichtungen
Auftraggeber: 
Gemeinnützige Baugenossenschaft Hardtwaldtsiedlung Karlsruhe e.G.m.b.H.; Volkswohnung, Gemeinnützige Gesellschaft m.b.H., Karlsruhe; „Heimat, Gemeinnützige Bau-und Siedlungs-AG.“ (Berlin, Frankfurt)
Planung: 
Otto Haesler und Karl Völker
Erhaltung/Nutzung: 
1991 Eintragung als Kulturdenkmal mit besonderer Bedeutung. In den Jahren zuvor wurden die Fassaden mit Wärmedämmungen versehen, Originalfenster ausgetauscht, die Grundrisse sind allerdings weitgehend unverändert. Bei Haeslers Einzelhäusern sind über den Eingängen störende Vordächer angebracht worden, schon sehr früh wurden die „Freisitze“ für die Gewinnung zusätzlichen Raumes geschlossen. Das zentrale Heizungs- und Badehaus wurde 1974 durch das Architekturbüro Rossman und Partner behutsam für die Nutzung als Architekturbüro umgestaltet. Durch zusätzliche Innenfenster sind die Lüftungsklappen erhalten geblieben.
Lage: 
Nürnberger Straße 1, 3-5, Danziger Straße 1, 3, Bussardweg 28-43, Sperberweg 4-18, Karlsruhe

Es war der erste Siedlungswettbewerb in der Weimarer Republik, der in der Ausschreibung ausdrücklich die Zeilenbauweise vorgeschrieben hatte. Haesler und Völker erfüllten diese Anforderungen mit ihrem Wettbewerbsentwurf am konsequentesten. Sie sahen für das trapezförmige Siedlungsgelände eine lineare Zeilenstruktur nord-süd-ausgerichteten Zeilen vor. Die einseitige Erschließung der Zeilen wurde vom Preisgericht als zu kostenaufwendig abgelehnt und so wurde bei dem von Gropius und Haesler überarbeitetem Lageplan die doppelseitige Erschließung gewählt. Die 32 von Haesler in Mehrfamilien- und Reihenhäusern ausgeführten Wohnungen legte er nach dem Grundrisssystem des Kabinentyps an, das er mit der Siedlung Georgsgarten erstmals erprobt und mit den Plänen für die Kleinstwohnungssiedlung weiterentwickelt hatte. Haesler erweiterte die Grundrisse jeweils noch um eine Loggia nach Westen, eine Idee, die er auch von Hilberseimer übernommen hatte und eine kostengünstigere Alternative zu Balkonen darstellte. Am Außenbau werden die Mehrfamilienhäuser von den risalitartig vor den Baukörper tretenden Treppenhäusern und Fensterbändern gegliedert. Für die Ausstellung "Gebrauchswohnung", mit der nach Abschluß des ersten Bauabschnitts ein Teil der Wohnungen der Öffentlichkeit präsentiert wurde, möblierte Haesler seine Wohnungen mit „Celler Volks-Möbeln“, die er im selben Jahr entworfen hatte. In der Verantwortung von Haesler und Völker lag auch die Ausführung des Gaststättengebäudes und des Heiz- und Wäschereigebäudes am Eingang der Siedlung.

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